Weltmissions-Sonntag: „Und nun, HERR, worauf habe ich gehofft?“

Liebe Leserin, lieber Leser!

„Und nun, HERR, worauf habe ich gehofft? Meine Hoffnung, sie gilt dir!“ (Ps 39,8) ist der Psalmvers, der das Motto des aktuellen Monats der Weltmission liefert. Die Aktion des internationalen Hilfswerks MISSIO ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit und findet traditionell im Oktober statt. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr Papua-Neuguinea: ein Land im Pazifik, das unter einem rasanten gesellschaftlichen Umbruch und den Folgen des Klimawandels leidet. Höhepunkt der Aktion ist der sogenannte „Sonntag der Weltmission“ am 27. Oktober 2024.

In diesem fernen Land, nordöstlich von Australien im Ozean gelegen, gestalten Frauen einen Großteil des Zusammenlebens in der Familie sowie in der Gemeinschaft. Kirchliches Leben wäre ohne ihren Einsatz undenkbar. Doch die Teilhabe an Entscheidungen in ihren Gemeinschaften wird ihnen oft verwehrt. Häufig erleiden sie Gewalt. Immer häufiger erschwert ihnen auch der fortschreitende Klimawandel die alltägliche Arbeit. Papua-Neuguinea gehört zu den zehn Ländern weltweit, die am meisten gefährdet sind hinsichtlich der Risiken des Klimawandels. Die Hochlandregion des Landes ist beispielsweise anfällig für Wetterextreme wie starke Regenfälle.

Mindestens 60 Prozent der Frauen in Papua-Neuguinea haben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Das ist doppelt so viel wie der weltweite Durchschnitt. Oft sind die misshandelten Frauen und Mädchen auf der Flucht. Die Kirche in Papua-Neuguinea bietet ihnen Schutz in sogenannten „Safe Houses“. Eines dieser Häuser wird von den „Schwestern von St. Therese“ in Madang betrieben. Die Ordensfrauen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in Notsituationen zu helfen und sie auf ihren Neustart im Leben außerhalb des Zentrums vorzubereiten. Dass dieses „Centre of Hope“ mit allen Beteiligten arbeiten kann, wurde und wird von MISSIO mitfinanziert.

Das Titelbild zeigt Helen Hakena, die Präsidentin der „Catholic Women‘s Association of the Catholic Diocese of Bougainville“ am Strand in Bougainville Papua-Neuguinea. Hakena ist eine der bekanntesten Frauenaktivistinnen und Friedensstifterinnen in Ozeanien. Der auf ihrem Kleid abgebildete Paradiesvogel ist das Wappentier Papua-Neuguineas. Sie steht auf dem Grundstück ihres Sohnes, das bereits als Folge des Klimawandels vom Meer überspült wurde.

Der Klagepsalm 38, dem das Leitwort entnommen ist, verbindet die herausfordernde Lebenssituation der Menschen und besonders Frauen in Papua-Neuguinea mit uns, an die sich die Aktion zum Weltmissions-Sonntag hier in Deutschland wendet. Danke für Ihre Unterstützung!

P. Ralf Sagner OP