Zweifach Grund, dankbar und engagiert zu bleiben

Wir feiern das Fest des hl. Albert und 30 Jahre Dominikaner (wieder) in Mainz

Am Mittwoch, 15. November, feierten die Kirche und insbesondere wir Dominikaner das Fest des hl. Albertus Magnus (unser Mitbruder Albert der Große aus dem 13. Jh.). Dabei hatte unser Mainzer Konvent mit der Pfarrei St. Bonifaz gleich doppelten Grund für einen Festgottesdienst, denn an diesem Tag konnten wir ebenfalls feiern, dass Dominikaner seit 30 Jahren wieder in Mainz präsent sind.

Der Eucharistiefeier stand P. Peter Kreutzwald OP vor, der derzeitige Provinzial der Provinz Teutonia. Pater Peter wird nach der Fusion der beiden Dominikanerprovinzen in Deutschland und Österreich auch die kommende neuen Dominikanerprovinz leiten, die übrigens den hl. Albert als Patron im Namen tragen wird.

Für die Musik des Festgottesdienstes sorgten der Organist Giacomo Gabusi und das Ensemble Vocale Mainz unter der Leitung von Johannes Herres. All dies machte diese Feier nicht nur würdig, sondern spiegelte auch den festlichen und bedeutungsvollen Anlass wider.

In seiner Predigt lud der Provinzial die Teilnehmenden des Gottesdienstes ein, mit ihm über die Bedeutung von Alberts Engagement und Studium im 13. Jh. für unsere Realität heutzutage nachzudenken. Ein Engagement und Forschungsdrang, der seine Überlegungen zu Naturwissenschaften und Theologie tief und weit machte. Pater Peter erinnerte daran, dass der heilige Albert, ein Dominikaner der ersten Stunde, einer derjenigen war, die den in Europa bereits vergessenen philosophischen Ansatz von Aristoteles wieder einführten, der, ausgehend von der aufmerksamen Beobachtung konkreter Gegenstände, nach den letzten Ursachen und ersten Prinzipien fragte, die die Wirklichkeit erhalten, und dadurch dazu beitrug, den scheinbaren und historischen Gegensatz zwischen Wissenschaft und Theologie zu überwinden – der dennoch bis heute besteht. So schloss er seine Predigt, dass der hl. Albert – wenngleich er erst 1931 von Papst Pius XI. heiliggesprochen und zum Doktor der Kirche ernannt wurde – als Zeuge und Vorbild für die heutige Generation auf vielfache Weise bedeutsam sein kann.

Am Ende des Gottesdienstes bedankten sich Dr. Wolfgang Sieber und Karsten Lange im Namen des Orgelvereins Mainz-Neustadt e.V. bei P. Johannes Bunnenberg OP, Pfarrer, und P. Frano Prcela OP, Prior des Konvents, für ihr Engagement für die musikalischen Projekte an St. Bonifaz. Als ein Zeichen der Dankbarkeit ernannte Orgelverein Mainz-Neustadt e.V. P. Johannes und P. Frano zu Ehrenmitgliedern.

Dann ergriff P. Frano das Wort, der daran erinnerte, dass beim Nachdenken über den Wiederbeginn der Dominikaner in Mainz „unsere erste Haltung, die der Dankbarkeit sein“ sollte. So wie jede Eucharistiefeier „eine Feier der erinnernden Danksagung“ ist, so gehöre die Dankbarkeit zum Wesen des Menschen, denn wir können eigentlich „nur als Dankende existieren“. Anschließend dankte er allen, die an der Organisation und Durchführung der Feier beteiligt waren, insbesondere P. Peter für seine inspirierende Predigt. Schließlich dankte ein Mitglied des Pfarrgemeinderates auch den Dominikanern in Mainz im Namen der Kirchengemeinde St. Bonifaz für ihre Präsenz und für ihre Arbeit.

Aber die Feier endete nicht mit dem letzten Orgelstück, sondern wurde im Pfarrsaal fortgesetzt, wo alle Anwesenden eingeladen waren, gemeinsam zu essen, ein Glas Wein oder ein Glas Bier zu trinken und in der Begegnung und dem Beisammensein auch die Freude über diese dreißig Jahre neuer Präsenz in der Stadt zum Ausdruck zu bringen, und auf die Fürsprache des heiligen Albert hin den Willen, weiterhin kreativer Teil des Lebens dieser Stadt zu sein.

Frater José J. Pérez-Lucio OP