Dominikus wurde etwa 1172 im nordspanischen Caleruega geboren. Er wuchs auf in einer Zeit, die bewegt war im Spannungsfeld von traditionell-hierarchischen Strukturen, von Impulsen aus anderen Kulturen sowie vom wachsenden Streben nach Wissen und Bildung. Die katholische Kirche verlor an Einfluss.
Dominikus ging zunächst den Weg als Priester und Mitglied des Domkapitels in Osma. Auf einer Reise mit seinem Bischof kam Dominikus in Südfrankreich in Kontakt mit der Lehre der Katharer (Die Reinen), einer dort stark verbreiteten Splittergemeinschaft. Dominikus und sein Bischof waren, obwohl sie die dualistische Lehre der Katharer ablehnten, von ihrer schlichten Lebensweise und Art zu predigen beeindruckt. Zu Fuß und besitzlos im Languedoc umherziehend, stieß Dominikus mit seinen Predigten auf offene Ohren. Junge Männer und Frauen schlossen sich ihm und seiner damals revolutionären Art, für die wahren Glaubensbotschaften Jesu Christi einzutreten, begeistert an.
1215 gründete Dominikus in Toulouse die Gemeinschaft der Predigerbrüder. Verkündigung und Predigt, die aus der Verbindung von Kontemplation (Betrachtung) und Studium erwachsen, wurden die Kernziele seines Ordens. Die Voraussetzung dafür war ein fundiertes Studium an den damals im Entstehen begriffenen Universitäten Europas. Am 6. August 1221 starb Dominikus in Bologna; Papst Gregor IX sprach ihn 1234 heilig. Sein Grab befindet sich heute in der Bologneser Konvents-Kirche, die seinen Namen trägt.